#instarama
Wann ist die regenbogenreichste Jahreszeit? Wo gibt es die schönsten Sonnenuntergänge? Wann am Abend schlägt die Stunde des Gin Tonics? Wie blickdicht ist das Berghain? Und wann brach eigentlich die Selfiestick-Seuche aus? Wir haben die Antworten darauf.
Zusammen mit dem Programmierer David Goldwich habe ich eine Software entwickelt, um von Instagram Metadaten in großen Mengen herunterzuladen und auszuwerten. In keinem anderen Sozialen Netzwerk sind Leute so öffentlich so privat. In keinem anderen kann man schöner verfolgen, wie junge Leute heute leben, reisen, essen, einkaufen, feiern und die Welt sehen. Mit dem Programm sind wir für das Magazin NEON der Instagram-Kultur auf den Grund gegangen. Die Grafiken auf dieser Seite – umgesetzt von Ole Häntzschel – sind ein kleiner Teil des Resultats aus dem aktuellen Heft.
Was wir genau machen? Wir werten zum Beispiel aus, welche Hashtags zusammen erscheinen und finden so heraus, was der populärste #foodporn ist (Schokoladenkuchen!). Oder wir analysieren Bildunterschriften und sehen, mit welchen Emojis Schwangere auf ihren #babybauch schauen:
Oder wir sortieren Fotos chronologisch und erkennen etwa, welches die regenbogenreichsten Jahreszeiten sind (siehe Grafik oben) oder wann der #gintonic am beliebtesten ist (Mitternacht!). Wir können auch Daten auf einer Karte verorten und sehen so, dass es kaum #bergain-Fotos ins Berghain schaffen:
Im Blog halte ich über Entwicklungen auf dem Laufenden. Wer sich für das technische Brimbrorium interesisert, findet im NEON-Blog ein Making-of.
Unsere Technik kurz und knapp: Wir laden die Metadaten (User, Zeit, BU, Likes, Geodaten etc.) von Fotos mit bestimmten Hashtags (oder, selten, einem geografischen Punkt oder einer Usergruppe) herunter und analysieren sie mit Datenbankabfragen sowie kartographischen und linguistischen Programmen.
Und ja, wir können mit dieser Mothde natürlich auch sagen, wann die #selfiestick-Epidemie ausbrach:
Und wo – man achte vor allem auf die Philippinen: